Grundpfeiler der Homöopathie

von | 2. April 2018 | 0 Kommentare

HOMÖOPATHIE – Ein Name, der schon viel über den Kern dieser Therapiemethode aussagt. Der Begriff kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie „Ähnliches Leiden“ (von homoios = ähnlich und pathos = Leiden).

In der Homöopathie geht es darum Ähnliches mit Ähnlichem zu heilen„Similia similibus curentur“. Samuel Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, beschreibt dieses Prinzip in einem Satz:

„Wähle, um sanft, schnell, gewiß und dauerhaft zu heilen, in jedem Krankheitsfall eine Arznei, welche ein ähnliches Leiden für sich erregen kann, als sie heilen soll.”

Hierzu ein kleines Beispiel aus dem Alltag:

Trinken Sie den Tag über zu viel Kaffee, kommen Sie Abends nicht zur Ruhe, sind irgendwie aufgedreht und können nicht einschlafen. Kaffee, oder besser das Koffein im Kaffee wirkt also auf einen gesunden Menschen anregend und führt so zu Schlaflosigkeit. Es handelt sich hier eher um eine positive Anregung, nicht um die Schlaflosigkeit durch Stress oder Depression.

Nun stellen Sie sich vor, Sie schauen das Halbfinale der Fußball-WM 2014 in Brasilien. Sie hatten eigentlich einen anstrengenden Tag und sind müde, wollen direkt nach dem Spiel ins Bett, weil Sie auch am nächsten Tag früh aufstehen müssen. Aber dann passiert es. Ein wahres Tor-Feuerwerk. Ein Jubelschrei jagt den nächsten, Sie sind völlig aufgedreht. Als Sie endlich ins Bett gehen sind Sie aber noch so positiv erregt, dass Sie kein Auge zu bekommen. Kurz: Sie fühlen sich, als hätten Sie zuviel Kaffee getrunken.
In diesem Fall könnte das homöopathisch zubereitete Arzneimittel Coffea (Koffein) Ihnen zu einem wunderbar erholsamen Schlaf verhelfen.

Merke: Koffein wirkt anregend und kann Schlaflosigkeit erzeugen – in seiner homöopathischen Zubereitung wirkt es auf genau diese Symptome, wirkt also der Anregung und Schlaflosigkeit entgegen.

Es wird aber nicht auf eine depressive Schlaflosigkeit wirken. Hierzu braucht es wieder ein anderes Mittel …

Das Ähnlichkeitsprinzip ist der Grundpfeiler der Homöopathie und spiegelt sich in ihrem Namen wieder.

WER WAR SAMUEL HAHNEMANN?

Christian Friedrich Samuel Hahnemann wurde am 10. April 1755 als drittes Kind eines Porzellanmalers in Meißen geboren. Er starb am 2. Juli 1843 im Alter von 88 Jahren in Paris.

Bereits in jungen Jahren bewies er große Begabung und Strebsamkeit und durfte trotz ärmlicher Herkunft die Fürstenschule in St. Afra besuchen. Er absolvierte ein Medizinstudium, machte eine pharmazeutische Ausbildung und beherrschte mehrere Sprachen, mit Hilfe derer er sich durch Übersetzungen wissenschaftlicher Schriften lange Jahre seinen Lebensunterhalt verdiente.

DIE MEDIZIN ZU ZEITEN HAHNEMANNS

Seine Tätigkeit als Arzt stellte Hahnemann nie zufrieden, da er die damaligen Behandlungspraktiken nicht guthieß.
Die Säfte-Leere beherrschte das medizinische Denken. Man ging von vier Körperflüssigkeiten aus, die zueinander in Balance sein müssen – Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle. Überwiege einer der Körpersäfte, würde der Mensch krank. Die sogenannten Ausleitverfahren waren an der Tagesordnung. Kranke wurden zur Ader gelassen oder geschröpft, bekamen Brech- oder Abführmittel oder mussten Ross- und Schwitzkuren über sich ergehen lassen. Häufig so lange, bis sie vollkommen geschwächt verstarben.

Es galt das Prinzip: Viel hilft viel! Und so wurde mit Arsenikum-, Quecksilber- und Schwefelanwendungen nicht gespart und die Kranken regelrecht vergiftet.

Hahnemann übte scharfe Kritik an diesen Behandlungsmethoden und kritisierte seine so praktizierend Kollegen aufs Schärfste. Er hatte den Wunsch den Kranken wirklich zu helfen und dieser Wunsch trieb ihn sein Leben lang an. So formulierte er ihn in seinem Hauptwerk, dem Organon der Heilkunst in §1:

„Des Arztes höchster und einziger Beruf ist, kranke Menschen gesund zu machen, was man Heilen nennt.“

DER CHINA-RINDEN-VERSUCH

Bei der Übersetzung einer Arzneimittellehre von William Cullen wurde Hahnemann auf die Chinarinde aufmerksam, die dafür bekannt war bei Patienten mit Wechselfieber (Malaria) eine heilende Wirkung zu haben. Hahnemann startete einen Selbstversuch um die Wirkweise der Pflanze zu testen. Ohne an Malaria erkrankt zu sein nahm er über mehrere Tage lang Chinarinde ein. Er entwickelte dabei viele Malaria-typische Symptome ohne jedoch erkrank zu sein. Nach Beenden der Einnahme der Chinarinde verschwanden diese Symptome wieder.

Hahnemann waren diese Symptome gut bekannt, da er selbst schon einmal an Malaria erkrankt gewesen war. Die Chinarinde hatte an ihm – einem gesunden Menschen – Symptome einer Malariaerkrankung hervorgerufen.

Hahnemann folgerte, dass in dieser Tatsache die Wirksamkeit der Arznei gegen Malaria begründet war. Aber erst nach sechs weiteren Jahren Forschung, Beobachtung und Versuchen an sich und seiner Familie veröffentlichte er seine Ergebnisse 1796 in einer anerkannten Fachzeitschrift und formulierte erstmals das Ähnlichkeitsprinzip:

„Similia similibus curentur“ – „Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden“

Das Jahr 1796 gilt daher als Geburtsjahr der Homöopathie.

ARZNEIMITTELPRÜFUNGEN AN GESUNDEN

Wenn also eine Krankheit durch eine Arznei geheilt werden kann, die die Symptome der Krankheit bei einem Gesunden hervorbringen kann, wie findet man dann das richtige Heilmittel?

Hierzu werden viele Arzneien an Gesunden geprüft und genau die Symptome notiert, die sie hervorrufen und diese dann mit den Symptomen des Kranken zu vergleichen, um das ähnlichste Arzneimittel zu finden.

Die bei diesen Arzneimittelprüfungen notierten Symptome bilden zusammen mit Symptomen aus der Toxikologie und Beobachtungen bei der Anwendung der Arznei an kranken das sogenannte Arzneimittelbild.

Merke: Die Arzneimittelprüfung an Gesunden gilt neben dem Ähnlichkeitsgesetz als weiterer Grundpfeiler der Homöopathie

DIE ENTDECKUNG DER POTENZEN

Zu Beginn behandelte Hahnemann mit den Ursubstanzen, er verwendete Pflanzenteile, Mineralien oder andere Stoffe, die er verrieb oder aus denen er alkoholische Auszüge herstellte.

Gerne wollte er jedoch auch die Heilwirkung der zur damaligen Zeit üblichen Arzneien, wie Arsen, Schwefel, Blei und Quecksilber nutzen. In der Ursubstanz richteten diese allerdings großen Schaden an, weshalb er die Verwendung ja auch scharf kritisierte.

Er begann diese Stoffe zu verdünnen, musste jedoch feststellen, das mit der Verdünnung zwar die Nebenwirkungen geringer wurden, allerdings gleichermaßen die Heilwirkung abnahm. Mehr oder weniger durch Zufall fiel ihm auf, dass die Heilwirkung nicht so stark abnahm, je sorgfältiger und länger er bei der Verdünnung die Substanzen verrieb oder verschüttelte. Daher experimentierte er weiter.

Die sogenannte Potenzierung (von Potenz = Kraft) war geboren. Sie besteht immer aus zwei Schritten:

  • Verdünnen
  • Dynamisieren (verschütteln oder verreiben)

Durch die Potenzierung von Arzneien war es nun möglich die Heilwirkung hochgiftiger Substanzen zu nutzen, ohne ihre schädlichen Nebenwirkungen fürchten zu müssen.

Aber auch total harmlose Ausgangsstoffe wie z. B. das Kochsalz, der Kalk der Austernschale oder das Gänseblümchen entfalteten durch die Potenzierung eine immense Heilkraft. Und so sind Arzneimittel wie Natrium muriaticum (Kochsalz), Calcium carbonicum (Austernschalenkalk) und Bellis perennis (Gänseblümchen) heute aus der Homöopathie nicht mehr wegzudenken.

Merke: Die Gabenlehre und damit die Potenzierung von Arzneien ist neben dem Ähnlichkeitsprinzip und der Arzneimittelprüfung an Gesunden ein weiterer wichtiger Grundpfeiler der Homöopathie.

„Das höchste Ideal der Heilung
ist schnelle, sanfte, dauerhafte Wiederherstellung der Gesundheit,
oder Hebung und Vernichtung der Krankheit in ihrem ganzen Umfange
auf dem kürzesten, zuverlässigsten, unnachtheiligsten Wege,
nach deutlich einzusehenden Gründen.“
Dr. Samuel Hahnemann, §2 Organon der Heilkunst (6. Auflage)

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